deutscher Humangenetiker; 1933 Leiter der Abteilung Rassenhygiene im Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie und Eugenik in Berlin; ab 1952 Prof. für Humangenetik in Göttingen; Veröffentl. u. a.: "Menschliche Erblehre", "Eugenik", "Über die biologischen Grundlagen der Erziehung"
* 9. März 1887 Pflugrade/Pommern
† 6. Juli 1976 Göttingen
Wirken
Fritz Gottlieb Karl Lenz stammte aus Pommern und war der Sohn eines Gutsbesitzers. Er besuchte das Schiller-Gymnasium in Stettin und studierte auf den Universitäten Berlin, Breslau und hauptsächlich Freiburg i.Br., wo er dann auch 1912 sein medizinisches Staatsexamen ablegte und zum Dr.med. promovierte.
Im 1, Weltkrieg stand er als Arzt und Hygieniker im Feld und habilitierte sich dann 1919 für Rassenhygiene (Eugenik) an der Universität München. Hier wirkte er seit 1923 als etatmäßiger a.o. Professor, bis er im Januar 1934 auf den neu errichteten Lehrstuhl für Eugenik an die Universität Berlin berufen wurde. Gleichzeitig wurde er Abteilungsleiter für Rassenhygiene und Erblichkeitsforschung im Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie und Eugenik in Berlin-Dahlem. L.s Forschungsgebiet, insbesondere der Bereich der sogenannten Rassenhygiene (Begriff eingeführt von A.Ploetz) wurde in der Zeit des Nationalsozialismus (mit allen bevölkerungspolitischen Konsequenzen) pervertiert und politisch zu realisieren versucht. Maßgebend waren hier die theoretischen Schriften H.F.K.Günthers ("Rassengünther") und Alfred ...